Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern wichtig als Basis für die strategische Unternehmensausrichtung
Ende Juni wurden wieder weitere EU-Vorgaben bzw. -Vorhaben im Bereich der Nachhaltigkeit weichgespült. Wie geht es nun weiter? Ist das Thema Nachhaltigkeit tot? Im Gegenteil, erfahren Sie mehr über diese unternehmerische Notwendigkeit im #RestartThinking Blog.
Aktuelle Lage in der EU
Im Frühjahr 2025 kam mit der sogenannten Omnibus-Verordnung zur Verwässerung mehrerer EU-Nachhaltigkeitsvorgaben. Dabei wurde die Zahl der berichtspflichtigen Unternehmen um 80 % gekürzt, inhaltliche Anforderungen reduziert und die Vorgaben für die Berichterstattung zeitlich nach hinten geschoben. Diese Woche gab die EU weitere Veränderungen bekannt. Beispielsweise wird die CSDDD verwässert. Die Verordnung über die Sorgfaltspflichten in der Lieferkette gilt dann nur mehr für Unternehmen mit mehr als 5000 Mitarbeitenden und 1,5 Milliarden Umsatz. Zudem soll der Fokus von der gesamten Lieferkette nur mehr auf die Tier1-Lieferanten gelegt werden. Damit wird die sinnvolle Idee, endlich Umweltzerstörung und die Gefährdung der Menschenrechte in der Lieferkette systematisch zu analysieren und abzustellen, konterkariert. Im gleichen Atemzug hat die Kommission ebenso vorgeschlagen, die einheitliche Haftungsregeln bei Verletzungen der Sorgfaltspflichten wieder rauszunehmen. Ohne entsprechende Haftungsrahmen kann das Gesetz gleich ad acta gelegt werden, denn es bleibt ein zahnloser Tiger.
Kein Vorgehen gegen Greenwashing
Die Zielsetzungen der EU-Kommissionschefin Von der Leyen, Europa zum Vorreiter bei Klimatransformation und Nachhaltigkeit zu machen, weichen mehr und mehr auf. Ende Juni wurde auch bekannt, dass die Kommission die bereits laufenden Verfahren zur „Greenwashing Richtlinie“ stoppen will. Dabei handelt es sich um ein wichtiges Gesetzesvorhaben zu Mindeststandards gegen irreführende Umweltwerbeversprechen. Diese Regelung ist dringend nötig, damit Werbeaussagen klar nachgewiesen werden müssen. Der Wildwuchs zu „klimaneutral“ oder „nature positiv“ muss eingedämmt werden und lokale Gesetzgebungen z.B. in Deutschland sprechen dazu bereits eine klare Sprache. Die Greenwashing Richtlinie soll nun auch dem Bürokratieabbau zum Opfer fallen. Mit diesem Aktionismus wird aber die gesamte Umwelt- und Nachhaltigkeitsagenda der letzten Jahre abgebaut und Europa bleibt in der Hand der Ewiggestrigen und Verbreitern von Desinformation.
Was bedeuten die EU-Änderungen für die Nachhaltigkeitsaktivitäten in Unternehmen?
Viele Entscheider:innen in Unternehmen stellen sich jetzt die Frage: „Sollen wir noch etwas zum Thema Nachhaltigkeit machen?“
Hier zeigt sich in unserem Umfeld ein gemischtes Bild:
- Diejenigen, denen das Thema vorher schon nicht wichtig war, freuen sich und bejubeln den vermeintlichen Bürokratieabbau. Doch das ist kurzsichtig, wie wir im weiteren Verlauf noch betrachten werden.
- Viele Unternehmen, die sich bereits auf den Weg gemacht haben, gehen den Weg der Transformation weiter. Denn nach dem anfänglichen Aufwand wird klar, welche Datenschätze die Nachhaltigkeitsberichterstattung für die Verbesserung, Effizienzsteigerung sowie Ressourcen- und Kostenreduktion bereithält.
- Zudem gehen die Anforderungen der Kund:innen nicht weg und die Aussagekraft in Punkto Nachhaltigkeit wird immer mehr zum wichtigen Verkaufsargument.
Nachhaltigkeit als strategische Unternehmensausrichtung
Nachhaltigkeit ist keine Modeerscheinung und Tick-the-Box Übung, sondern eine strategische Unternehmensausrichtung. Die systematische Beschäftigung mit
- dem Unternehmensumfeld und dessen Veränderungen
- Risiken und Chancen, besonders wichtig im Bereich der der Klimakrise, sowie
- den Stakeholdern, va. Mitarbeitenden, Kund:innen und Betroffenen entlang der Lieferkette
birgt enorme Potentiale.
Unternehmen profitieren von Nachhaltigkeitsmaßnahmen u.a. durch
- Effizienz- und Effektivitätssteigerungen durch Kreislaufwirtschaft sowie sinnvolle Energie- und Ressourcennutzung,
- zufriedene Mitarbeitenden, denn viele Menschen wollen einen sinnvollen Beitrag leisten,
- Unternehmerische Resilienz durch sichere Lieferketten und Energieversorgung,
- geringere Risiken durch Klimaschäden,
- neue Geschäftschancen und -modelle z.B. im Bereich der Kreislaufwirtschaft,
kurzum langfristige Stabilität.
Denn die Welt dreht sich weiter – auch wenn in Europa gerade seitens der Konservativen und Neoliberalen versucht wird uns in die 1950iger Jahre zurückzubringen. Währenddessen ist China längst auf dem Weg um die Klimatransformation umzusetzen. Nicht aus idealistischen Gründen, sondern weil es sich rechnet: Mit neuen Geschäftsmodellen und durch mehr Gesundheit für die Bevölkerung. Dazu kommen noch Resilienz gegenüber Preisschocks, wenn man vor allem bei Energie und Ressourcen unabhängig ist. In diesem Bereich docken beispielsweise die Energieerzeugung und die Kreislaufwirtschaft an.
Wichtig: Auch bei Buchinger|Kuduz stehen Veränderungen an
Buchinger|Kuduz hat im Jahr 2024 sein zehnjähriges Bestehen gefeiert. Wir haben uns im Rahmen unserer eigenen strategischen Entwicklung die Frage gestellt, wie es weiter geht. Die Kernwerte der ehrbaren Kaufleute, des Kaizens und der Klimatransformation waren schon immer in unserer DNA.
Ein besonderes Augenmerk liegt seit längerem auf der Wissensvermittlung und dem Aufklären von Lügen und Falschaussagen im Bereich der Klimakrise und Klimatransformation. Mittlerweile folgen Mario Buchinger mit seinem Format der #GesternKleberFails über 12.000 Menschen auf YouTube. Der #RestartThinking Podcast erschien bereits über 300 Mal. Der #RestartThinking Blog ist seit 2016 am Start.
Angesichts der am politischen Himmel aufziehenden konservativen Retrobewegung stellen wir uns seit zwei Jahren regelmäßig die Frage, wie es mit den Themen Nachhaltigkeit und Klimatransformation weiter geht. Eines ist klar, wegducken gilt nicht. Es steht zu viel am Spiel und das Thema ist zu wichtig.
Daher freuen wir uns eine große Veränderung anzukündigen:
Im Sommer/Herbst 2025 wird es bei uns eine Neuausrichtung geben. Das Thema Klimatransformation wird noch stärker betont, denn wir schaffen mit 20 Jahren internationale Expertise im Bereich Prozessoptimierung und über 15 Jahren internationaler Expertise im Bereich Energie und Nachhaltigkeit einen Mehrheit für Unternehmen, die zukunftssicher und resilient agieren wollen.
Denn nachhaltiger Erfolg bedeutet Veränderung denken zu können – aber nicht nur im Rahmen des Bekannten, sondern vor allem darüber hinaus.
Selbst wenn die politische Lage die Dringlichkeit der Veränderung nicht widerspiegelt, ist eines klar: Die Physik verhandelt nicht. Unternehmen sind beispielsweise durch Klimarisiken betroffen, Energie und Ressourcenfragen, Logistik und Lieferketten sind Dauerbrenner. Wir begleiten Sie daher mit fundierter Analyse, entwickeln mit Ihrem Team die Veränderung und vor allem begleiten wir die Umsetzung. RestartThinking auf allen Ebenen sozusagen.

Folgen Sie uns um die aktuellen Veränderungen zu erfahren und Impulse zu den Themen Klimatransformation, resiliente Führung, Nachhaltigkeit und Prozessoptimierung zu bekommen.
Herzliche Grüße
Marlene Buchinger

Marlene Buchinger, MSc.
Expertin für Klimatransformation und Nachhaltigkeit, Projektentwicklerin und Problemlöserin
Wir von Buchinger|Kuduz sind spezialisiert auf Strategie-, Prozess- und Klimatransformation. Mit mehr als 15 Jahren internationaler Erfahrung im Bereich Erneuerbare Energie und Projektmanagement stehe ich Ihnen als Sparringpartnerin zur Verfügung und entwickle nachhaltige und effiziente Prozesse.