Zum Inhalt springen

Bilanz nach 80.000 Kilometern

Bilanz nach 80.000 Kilometern mit dem E-Auto

Nach dem zweiten Jahr elektrischem Fahrvergnügen ziehen wir wieder Bilanz. Die Trends aus dem Vorjahr setzten sich fort und wir sind nach wie vor sehr zufrieden mit dieser Art der Mobilität, auch wenn sich erneut Veränderungen ankündigen:

Laufleistung

Gesamt gefahrene Kilometer:  33.346 km, das entspricht der Entfernung von Innsbruck nach Sydney, je einem Ausflug von Sydney ins Hunter Valley sowie den Blue Mountains und dem Weg von Sydney wieder zurück nach Innsbruck. Die Laufleistung liegt unter dem geplanten Bereich von 40.000 bis 50.000 km.

Die längsten Touren gingen nach Göttingen (600 km pro Richtung), Wien (450 km), in die Schweiz (etwa 400-450 km) und einmal von dort weiter nach Hilpoltstein (535 km). Weiters standen Reisen nach Franken, Graz oder Neckarsulm auf dem Programm. Man muss aber klar feststellen, dass die durchschnittliche Reiseroute 250-300 km meistens nicht überschritten hat. Diese Fahrtstrecke schafft man mit unserem E-Auto locker ohne Nachladen. Daher wird das Argument der beschränkten Reichweite bei Elektroautos wieder einmal entkräftet.

Tankkosten

Zu Hause wurden 470,63 Euro und an externen Tankstellen 29,15 Euro vertankt. Das macht gesamt: 499,78 Euro

Die Tankkosten belaufen sich somit auf 0,01 Euro/km. Man muss hier dazu sagen, dass unser Fahrzeug noch die Tesla Tank-Flatrate hat und somit ein Autoleben lang gratis an allen Tesla-Supercharger-Schnellladestationen laden darf. Die Tankkosten haben wir in unserer Kalkulation mit 500 Euro angenommen, damit ergab das eine Punktlandung in unserer Bilanz.

Wenn man von einem durchschnittlichen Spritpreis von 1,20 Euro und einem moderaten Fahrverhalten mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 5,2 Litern pro 100 Kilometer ausgeht, wären bei gleicher Laufleistung circa 2.081 Euro an Tankkosten mit einem konventionellen Fahrzeug angefallen.

Weitere Faktoren unserer Bilanz

Bei unserem Kassensturz haben wir noch weitere Kosten betrachtet: Es kamen im zweiten Betriebsjahr Werkstattkosten in Höhe von 1.427 Euro für zwei Service (40.000 und 80.000 km) und zwei Räderwechsel dazu.

Bei der Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung punktet der Tesla durch den Wegfall der KFZ-Steuer (motorbezogenen Versicherungssteuer), auch wenn der Fahrzeugwert höher ist. Der Versicherungstarif wurde im Vergleich zum Vorjahr um 2 Euro pro Monat erhöht, was aber verschmerzbar ist.

Im heurigen Winter musste ein neuer Satz Winterreifen angeschafft werden. Durch die lange Schneeperiode war der Wechsel nötig. Wir hatten hier in Tirol mehr als vier Monate eine geschlossene Schneedecke und daher sind mehr als 4 Millimeter Reifenprofil dringend anzuraten.

Zusätzlich

Im zweiten Betriebsjahr mussten wir leider zwei Mal die Werkstatt aufsuchen, denn beim ersten Mal sprang ein Reh in den linken Kühler. Außen am Wagen war nicht viel beschädigt und selbst die Sensorik funktionierte noch einwandfrei. Doch leider wurde aber einer der Kühlerblöcke beschädigt und die komplette Frontpartie musste abgebaut und getauscht werden. Etwa ein Monate nachdem alles repariert war, traf ein Stein von einem LKW sehr unglücklich die Frontscheibe. Die Scheibe riss darauf hin mehrfach (keine Sorge, sie blieb im Rahmen), musste aber umgehend getauscht werden.

Immer noch

Mit einem Elektroauto ist man nach wie vor ein Exot und erntet erstaunte Blicke von Passanten. Außerdem kommt es immer wieder vor, dass einem Leute, die noch nie mit einem solchen Fahrzeug gefahren sind, versuchen zu erklären, warum E-Autos nicht funktionieren. Daher müssen wir an dieser Stelle der Bilanz auch wieder ganz klar sagen, im zweiten Jahr hat die Elektromobilität für Vielfahrer wieder reibungslos funktioniert.

Ausblick

Auch wenn das Reisen in einem Elektroauto sehr entspannt ist, ist die Individualmobilität nicht der Weisheit letzter Schluss. Wir haben im letzten Jahr angefangen, die meisten Langstreckenreisen mit der Bahn zu absolvieren. Die Destinationen waren Berlin, Erlangen, Dortmund, Coburg, Winterthur (CH), Gerolstein, Kassel, Karlsruhe und Nürnberg. Mehrmals ging es nach Stuttgart, Mannheim, München, in den bayrischen Wald, ins Emmental (CH) und nach Wien.

Selbst wenn das autonome Fahren große Fortschritte macht, ist die Aufmerksamkeit der Fahrerin oder des Fahrers notwendig. Währenddessen kann man im Zug seine Arbeit erledigen, Filme schauen, schlafen oder einfach die Landschaft genießen. Auch wenn die Deutsche Bahn einen schlechten Ruf hat, so ist das Reisen mit diesem Verkehrsmittel angenehm, da man die Zeit nutzen kann. Wir werden im kommenden Jahr beobachten, wie sich unser Fahrverhalten weiter entwickelt und freuen uns, wenn Sie uns auf unseren Reisen begleiten.

Haben Sie Fragen oder Kommentare? Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.

Beste Grüße,
Ihre Marlene Buchinger