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Alltagsdistanzen und das Elektroauto

Alltagsdistanzen und die Reichweite von Elektromobilität

Ich möchte in diesem Restart Thinking-Blogbeitrag eine interessante Grafik des VCÖ mit Ihnen teilen. Es geht dabei um die durchschnittlichen Alltagsdistanzen und die Reichweite von E-Fahrzeugen.

Was ist so spannend an den Alltagsdistanzen?

Der VCÖ zeigt auf, dass 94 % aller Autofahrten in Österreich kürzer als 50 Kilometer sind. Genauer gesagt,

  • ist die durchschnittlich gefahrene PKW-Strecke 34 km lang.
  • 40 % aller Autofahrten sind sogar kürzer als 5 Kilometer,
  • 10 % der Fahrten gehen nur über maximal 1,4 km.

Hand aufs Herz, wie ist Ihr Fahrprofil? Wie halten Sie es mit dem Einkaufen, kurz zur Post oder dem Weg zum Bäcker? Packen Sie Ihr Fahrrad aus? Gehen Sie zu Fuß? Oder steigen Sie „nur kurz“ ins Auto?

Der Verbrauch von Verbrennern liegt auf den ersten drei Kilometern zwischen 30 und 130 % höher im Vergleich zum Verbrauch wenn der Motor warm gelaufen ist. Die Verbrauchszahlen stammen aus einem Test der deutschen Zeitung AutoBild. Durch einen kalten Benzin- oder Dieselmotor entstehen auf der Strecke von 3 Kilometern zwischen 0,5-1,8 Kilogramm CO2. Unser Elektroauto kommt immerhin auch noch auf 80 g. Sie können Ihren CO2-Ausstoß mit unserem Berechnungstool nachrechnen.

Bei diesem Emissionsausstoß kann einem die Lust auf frische Brötchen vergehen.

Alternativer Ansatz

Wie wäre es mit Morgensport? Dann schmecken die Semmeln anschließend umso besser.

Der Bäcker in unserem Dorf liegt etwa 1,5 Kilometer entfernt, das macht hin und retour 3 Kilometer. Zu Fuß ist das in 45 Minuten, noch besser mit dem Fahrrad in 15 Minuten zu schaffen. Dann haben Sie auch kein Thema mit dem Parkplatzsuchen. In den Städten wird das Zeitargument nicht gelten, denn die meiste Zeit geht für die für Parkplatzsuche drauf. Abgesehen von der Emissionseinsparung, tun sie auch Ihrer Gesundheit etwas Gutes.

Wir machen im Dorf unsere Erledigungen mit dem Fahrrad oder kombinieren sowieso notwendige Fahrten von oder zu Terminen entsprechend.

Denken Sie nochmals an Ihr Fahrprofil

Wie viele Kilometer legen Sie täglich zurück? Fahren Sie oft längere Strecken? Wie lange sind diese Strecken? Diese Informationen über die Alltagsdistanzen benötigen Sie im nächsten Schritt.

Unser Fahrprofil hat sich seit dem häufigeren Umstieg auf die Bahn verändert. Wir fahren hauptsächlich zu den nahegelegenen Bahnhöfen Jenbach (21 km) oder Gmund am Tegernsee (36 km), um dort in den Zug zu steigen. Längere Fahrten kommen noch gelegentlich (maximal fünfmal pro Monat) vor, wenn Destinationen schwer öffentlich erreichbar sind und/oder verschiedene Orte kombiniert werden. Das Auto wird vor allem dann genutzt, wenn mehrere Personen oder Material transportiert werden.

Reichweiten von E-Fahrzeugen

In der VCÖ-Grafik wird neben den Alltagsdistanzen auch die Reichweite von E-Fahrzeugen dargestellt. Wie sieht Ihr Fahrprofil aus?

Das derzeit meistverkaufte Elektroauto in Österreich ist der Renault Zoe. Der Zoe schafft 170-280 Kilometer, somit ist das Elektrofahrzeug für 94 % aller Autofahrten in Österreich geeignet. Die restlichen längeren Fahrten sind ebenfalls möglich.

Wenn an dieser Stelle wieder das Argument mit den Lademöglichkeiten kommt, auch hier tut sich viel. Wir haben bereits in unserem Langstreckentest bewiesen, dass selbst ein Segelurlaub in Kroatien entspannt möglich ist. Ansonsten kann man auch auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen oder sich notfalls ein Fahrzeug ausborgen.

Wenn man diese Zahlen (tatsächlich gefahrene Kilometer und mögliche Reichweiten) betrachtet, wird klar, dass die Einstiegshürden in die E-Mobilität nicht so groß sind, wie immer behauptet wird. Es kommt auf das jeweilige Fahrprofil an. Selbst für Langstrecken gibt es mittlerweile passende Angebote, die auch stetig leistbarer werden. In diesem Zusammenhang freue ich mich, dass Tesla die Produktionsprobleme beim Model 3 anscheinend in den Griff bekommen hat. Im letzten Quartal verkaufte Tesla mehr als 55.000 Stück des Model 3 in Amerika und hängte damit die Mercedes C Klasse und BMW ab.

Was denken Sie? Ist E-Mobilität für Sie persönlich machbar? Haben Sie Fragen? Ich freue mich auf Ihre Kommentare!

Beste Grüße,
Ihre Marlene Buchinger